Geschrieben am 17.01.2023
F T
Gentechnikfreie Region

Online-Vortrag von Hans-J. Bannier - Zugangsdaten: siehe unten!

(Pomologen-Verein e.V. / Ökologische Züchtungsinitiative apfel:gut e.V.)



"Warum einzelne Gene die Probleme der Landwirtschaft nicht lösen können und warum wir statt dessen Vielfalt brauchen"

– dargestellt am Beispiel des Apfels, seiner Anbauprobleme u. seiner Züchtungsgeschichte



Donnerstag, 16. Februar 2023, 20 – 21.30 Uhr

(Vortrag mit anschl. Diskussion) 



Zur Thematik und zum Referenten:

Die neuen Gen-Techniken (wie CRISPR/Cas u.ä.) werden zur Zeit in den Medien vielfach als Wunderwaffe gegen alle ökologischen Probleme unserer Zeit gehypt, seien es Klimawandel, Dürrestress, Pflanzenschutzmitteleinsatz oder Welternährung. Auch im Apfelanbau mit seinem hohen Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln wird das "Einbauen" einzelner Resistenz-Gene per Gentechnik von interessierter Seite als Lösungsansatz proklamiert.

In seinem Online-Vortrag untersucht Hans-Joachim Bannier, wie die großen Pflanzenschutz-Probleme im heutigen Apfelanbau entstanden sind, welche Wege und Irrwege die Züchtung eingeschlagen hat, welche Züchter ökologisch nachhaltige Erfolge hatten und warum die gegenwärtige Züchtung mit ihrer Fixierung auf's Genom und auf einzelne Resistenz-Gene genau diese Nachhaltigkeit schuldig bleibt.



Apfelzüchtung - Genom-fixiert oder ganzheitlich ?

Durch den geschichtlich erweiterten Blickwinkel auf die Sortenentwicklung beim Apfel von 1800 bis heute sowie auf 150 Jahre Apfelzüchtung und ihre Prioritäten werden die tieferen Ursachen der heutigen Anbauprobleme beim Apfel ebenso deutlich wie die falschen Narrative, mit denen interessierte Wissenschaftler heute die Notwendigkeit eines Gentechnik-Einsatzes begründen. Schlussendlich soll es auch um die Frage gehen, wie eine ganzheitlich ökologisch ausgerichtete Züchtung aussehen sollte, warum biologische Vielfalt dabei eine Rolle spielt und warum sie in Sachen Klimawandelanpassung weit nachhaltigere Lösungen liefern kann.



Zum Referenten:

Hans-Joachim Bannier betreut in seinem 'Obst-Arboretum Olderdissen' in Bielefeld (BIOLAND) ca. 400 Apfelsorten, von der ältesten deutschen Apfelsorte aus der Zeit des Mittelalters über die Sorten des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu den neuesten Züchtungssorten - und das ohne intensiven Pflanzenschutz. Die Tatsache, dass die historischen Sorten aus 8 Jahrhunderten in den Streuobstbeständen in Deutschland noch in großer Zahl erhalten geblieben sind, ermöglicht es (anders als bei Gemüse- oder Getreidesorten) heute noch, die Sortenentwicklung und Züchtungsgeschichte des Apfels noch minutiös nachzuzeichnen und zu dokumentieren, wie die Probleme des heutigen Apfelanbaus historisch entstanden sind. Seine Erkenntnisse über die Züchtungsgeschichte des Apfels hat er 2011 in der Zeitschrift 'Erwerbsobstbau' publiziert ('Moderne Apfelzüchtung: Genetische Verarmung und Tendenzen zur Inzucht', DOI 10-1007/s10341-010-0113-4) und hat als Konsequenz daraus - gemeinsam mit anderen Bio-Obstbauern - die ökologische Züchtungsinitiative apfel:gut e.V. mitgegründet.

 Veranstalter:

BÜNDNIS AGROGENTECHNIKFREIE REGION ULM / REGIONALES BÜNDNIS FÜR ARTENVIELFALT

(BUND, NABU, NATURFREUNDE, GENFREI ULM, BEZIRKSIMKERVEREIN ULM, SCHWÄB. ALBVEREIN)

Unterstützer: AbL, Ulmer Netz für eine andere Welt, Lokale Agenda 21

ViSdP: Theo Düllmann, Ulm

 

Dem Zoom-Meeting beitreten:

Der NABU Baden-Württemberg lädt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein:


https://us02web.zoom.us/j/87918097742?pwd=ODFPc04wRE5QK0hYenFtRGY0aWRsdz09

Meeting-ID: 879 1809 7742

Kenncode: 680242